Four Rooms (1995)

Written by Michael on March 23, 2016

Schon mit Hauptdarsteller Tim Roth (Reservoir Dogs, Dark Water) präsentiert „Four Rooms“ einen heute bekannten Namen. Und eben jenem Tim Roth ist es zu verdanken, dass „Four Rooms“ so schön schräg ist, wie er geworden ist. Seine liebenswerte naiv tollpatschige Art den Pagen Ted zu spielen stellt das ideale Komikelement für die einzelnen Episoden dar und genau diese Art ist es auch die einzelnen Episoden so perfekt miteinander verbindet.

Doch Tim Roth als Ted ist nur ein Puzzleteil in „Four Rooms“ und im Vergleich zu den vier Episoden ein eher kleines. Es sind eigentlich die vier Geschichten die den Film so besonders machen und die unterschiedliche Art der Inszenierung mit der die Regisseure ihre Episoden umgesetzt haben.

Erstaunlich ist dabei, dass die Qualität der einzelnen Episoden im Laufe des Films steigt. Die von Allison Anders (Sugar Town, Strutter) inszenierte erste Episode über die Hexen, die eine besondere Zutat von Ted brauchen hat zwar ihre amüsanten Momente, doch schafft es die Geschichte nicht wirklich in Erinnerung zu bleiben. Zu banal verkauft Anders ihre Idee von „Frauenpower“ und selbst Madonna (Evita, Eine Klasse für sich) kann hier nicht wirklich etwas retten.

Alexandre Rockwell (Alle Kino, Little Feet) macht es mit seinem „Four Rooms“-Segment schon etwas besser, wirklich gut ist aber auch die zweite Episode leider nicht. Vom Ansatz dieser Episode müsste Ted eigentlich eine wirklich wichtig Rolle für den Plot spielen, in dem ein Gangster Ted töten möchte, da er glaubt Ted hätte mit seiner Frau geschlafen, doch stattdessen wird der Page fast zu einem Statisten degradiert. Mit etwas mehr Fokus auf das interessante Setting, hätte hier ein erstes Highlight inszeniert werden können, so ist diese Episode nur okay.

Dieses erste Highlight folgt dann allerdings in der dritten Episode des Films. Hier hat Robert Rodriguez (Machete, Sin City) auf dem Regiestuhl Platz genommen und wie schon in seinen „Spy Kids“-Filmen spielen auch hier Kinder die Hauptrolle. Hier funktioniert Ted als wichtiger Charakter und wird gut in die Geschichte eingebunden und so macht es wahrlich Spaß den beiden verzogenen Gören bei ihrem schlechten benehmen zuzusehen.

Für „Four Rooms“ gilt allerdings, dass das Beste zum Schluss kommt und zwar in Form eines Segments von Quentin Tarantino. Hier trifft Ted auf einen berühmten Regisseur und die verrückten Freunde des selbigen. Im Mittelpunkt steht eine irrsinnige Wette, doch die Geschichte der Episode ist eigentlich unwichtig, denn hier erlebt man fantastische Dialoge und Tarantino in Bestform. Nicht nur ist er selbst zu sehen, vielmehr ist seine ganze Episode eine einzige Liebeserklärung an Alfred Hitchcock. Die Kernwette ist eine Anlehnung an eine Hitchcock TV-Serie und seine langen Einstellungen und die tollen Kamerafahrten erinnern ebenfalls stark an den berühmten Regisseur. Und tauchte Hitchcock nicht auch immer in seinen Filmen auf?

Insgesamt gesehen ist „Four Rooms“ trotz der beiden schwächeren Episoden zu Beginn einer der wirklich guten Vertreter des Episodenfilms. Da von Beginn an klar ist, dass die einzelnen Räume nicht wirklich miteinander verwoben sind, wartet man am Ende nicht auf eine große Auflösung bekommt aber gleichzeitig mit dem Pagen eine Figur präsentiert, die die vier Geschichten wunderbar miteinander verbindet und den roten Faden im Film darstellt. Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt. [Sneakfilm.de]