Nader und Simin - eine Trennung (2011)

Written by Michael on February 5, 2016

Bereits die erste Szene von „Nader und Simin – eine Trennung“ macht klar, dass es sich hier um keinen Film handelt, den man sich einfach mal so nebenbei anschaut. Von Beginn an der Film mich dann auch in seinen Bann gezogen und schon in der Phase in der die verschiedenen Charaktere eingeführt werden, dafür gesorgt, dass ich erste Sympathien und Antipathien für die Figuren entwickelt habe. Das geschickt gewobene Netz aus Intrigen und falschen Fährten hat dann dafür geführt, dass sich diese Sympathien und Antipathien mehrfach im Verlauf der Erzählung verschoben haben und der Film wirklich zu keiner Minute langweilig wurde. Wenn Nader beginnt die Polizeiarbeit mit seinen eigenen Nachforschungen und dem nachspielen des Unfalls zu unterstützen oder sich immer mehr die Frage aufdrängt, wie Raziehs Ehemann in dem Vorfall mitverwickelt ist, weiß man einfach, dass man hier ein ganz großes Stück Filmkunst zu sehen bekommt.

Da es sich um einem iranischen Film handelt, darf man allerdings keinen typischen Gerichtsfilm erwarten. Viele Szenen spielen zwar in einem Verhandlungszimmer, doch funktioniert das Rechtssystem im Iran dann doch auf eine ganz andere Art und Weise, als man es aus Gerichtsfilmen der amerikanischen Filmindustrie kennt. So ist in „Nader und Simin – eine Trennung“ zum Beispiel Blutgeld eine legitime Art seine Schuld zu begleichen und die eigene Ehre steht zum Teil über der richtigen Auslegung der Gesetze.

Für mich ist „Nader und Simin – eine Trennung“ ein Film, den ich gerne weiterempfehle. Der Film benötigt zwar die volle Aufmerksamkeit des Zuschauer, doch wer den Film gesehen hat, wird mir zustimmen, dass man dem Film die Aufmerksamkeit gerne schenkt. [Sneakfilm.de]