Ich, Du und der Andere (2006)

Written by Michael on December 29, 2015

Das positive vorne Weg: Kate Hudson (Almost Famous, About Adam) sieht traumhaft aus. Doch nun zu den eher negativen Punkten an „Ich, Du und der andere“.

Zunächst Frage ich mich warum Dupree aus dem deutschen Titel gestrichen wurde. Im Original heißt der Film „You, Me and Dupree“ und ich persönlich finde, dass „Ich, Du und Dupree“ besser klingt als „Ich, Du und der andere“.

Der nächste Punkt ist die Laufzeit des Films. Mit 110 Minuten ist der Film leider viel zu lang geworden, so dass zwischen den einzelnen Witzen deutlich zu viel Lehrlauf hat. Erschwerend kommt hinzu, dass bei beiden Regisseure Anthony Russo (The Kiss) und Joe Russo (Pieces) streng nach den Schablonen des amerikanischen Mainstreamkinos arbeiten. Jeder der schon einmal eine romantische Komödie aus Hollywood gesehen hat, kann bei diesem Film genau vorhersehen welches Beziehungsproblem auf die Hauptdarsteller zukommt. Gerade dann ist es problematisch, wenn ein Film so zwischen den einzelnen Witzen daherdümpelt und viele Witze dabei sind die einfach nicht zünden wollen.

Dabei hat der Film durchaus seine gelungenen Momente und gerade die Szenen in denen Carl auf seinen Schwiegervater (Michael Douglas) trifft sind herrlich unterhaltsam. So habe ich mir ehrlich überlegt wie ich wohl reagieren würde wenn mein Schwiegervater mir später einmal nahe legt, sich sterilisieren zu lassen oder einfach dafür sorgt, dass ich einen Doppelnamen annehme.

Leider sind diese gelungenen Momente, wie bereits angedeutet, eher selten in „Ich, Du und der andere“ und die meisten Witze eher von belangloser Natur. Wenn Carl und Dupree beim Skateboard fahren ineinander rauschen und hinfallen können da vielleicht sechs jährige drüber lachen, bei mir kommt diese Art von plumpen Humor weniger gut an.

Gerade bei den heutigen Preisen für ein Kinoticket frage ich mich wieso Hollywood pro Jahr einhundert Mal quasi den selben Film dreht, anstatt junge hungrige Regisseure ihre Experimente verwirklichen zu lassen. Der ebenfalls in der Sneak gezeigt Film „Crank“ beweist doch, dass man auch schwache Storys innovativ erzählen kann und auch wenn „Crank“ ein Actionfilm und keine Komödie ist, sollte dieser Vergleich erlaubt sein. [Sneakfilm.de]