Illusion (2013)

Written by Michael on 16 kwietnia 2015

Die Filme von Roland Reber waren bisher alles keine Filme, die man mal eben nebenbei schaut und so ist es auch wenig verwunderlich, dass auch “Illusion” ein Film ist, auf den man sich einlassen und mit voller Aufmerksamkeit schauen muss.

Ist man jedoch bereit sich auf den Film einzulassen, bekommt man einen Film präsentiert, der zum nachdenken, träumen und philosophieren einlädt. Garniert mit einigen höchst erotischen und gewagten Szenen, entführt “Illusion” die Zuschauer in eine Welt der Gedanken und spielt geschickt, mit “Was wäre wenn”-Momenten.

Wenn Reber nach und nach die Paare mischt und die Filmfigur Christian als Social Network Enthusiast das ganze aus der Entfernung kommentiert und dokumentiert, ist man mitten drin in einer intensiven Sozial- und Gefühlsstudie in deren Mittelpunkt das große Thema Liebe steht. Immer wieder geben die Bilder Hinweise darauf was Liebe ist und wie unterschiedlich Menschen das Wort Liebe definieren.

Doch genauso befasst sich der Film mit anderen Ängsten. Uli (Andreas Pegler) zum Beispiel flüchtet sich seid seinem Jobverlust in Selbstmitleid und tarnt sich als Bayern-Fan um über seine eigene Unzufriedenheit und Einsamkeit hinwegzutäuschen und erkennt im Laufe des Films, dass er die Anerkennung die er sucht eigentlich immer noch bekommt, wenn auch anders als erträumt.

Und so wie Uli erfahren an dem Abend auch alle anderen Gäste mehr über ihre inneren Träume und Ängste und darüber, dass mancher Traum bereits mehr in Erfüllung gegangen ist, als erwartet und dass man vor seinen Ängsten und Fehlern nicht dauerhaft weglaufen kann.

Konsequent zieht Roland Reber dabei sein Wechselspiel zwischen Realität und Wirklichkeit durch und beendet seinen Film schließlich mit einer Schlussszene, die einfach perfekt für diesen Film ist. Ganz großes Kino! [Sneakfilm.de]