Die Phantastische Reise (1966)

Escrita por Kalla Malla em 21 abril 2013

Zeitgleich mit dem Wettlauf zum Mond liefern sich die beiden Weltmächte USA und Russland auch auf dem Gebiet der Mikroforschung ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Wissenschaftler der Vereinigten Staaten können bereits jeden beliebigen Gegenstand und auch Menschen auf wenige Millimeter schrumpfen, doch der Effekt hält nur 60 Minuten. Als der einzige Wissenschaftler, der das Geheimnis eine Schrumpfung ohne zeitliche Begrenzung kennt, schwer verletzt wird, ist guter Rat teuer. Es wird beschlossen ein Expertenteam samt U-Boot zu schrumpfen und in den Blutkreislauf zu bringen damit dieses die Verletzung von innen beheben kann. Gefahr droht dabei nicht nur aufgrund der knappen Zeit, sondern auch seitens feindlicher russischer Agenten, die den Wissenschaftler ausschalten wollen...

»Die phantastische Reise« aus dem Jahr 1966, der nach wie vor zu den Klassikern des 60er Jahr-Kinos gehört, ist eine Utopie, ein Märchen, ein Abenteuerfilm für erwachsene Kinder. Fundierte wissenschaftliche Grundlagen oder konsequent logische Durchführung sollte man nicht erwarten, dann wird man bestens unterhalten.

Ständig in Lebensgefahr durch Blutkörperchen, Lungen-Orkane, Blutströme und Antikörper (die »Monster« des Films) sowie einen heimlichen Saboteur im Team, angetrieben von einem rasanten Countdown (die Crew hat 60 Minuten Zeit für die Operation, bevor der Miniaturisierung-Prozess sich umkehrt), steht der Film unter Dauerstrom, während der geneigte Zuschauer fingernägelkauend die Daumen drückt und gleichzeitig die vielen psychedelischen Optiken, Rückprojektionen und visuellen Spielereien innerhalb der Körperwelten bewundert.

Das ist teilweise haarsträubend naiv und kindlich, aber doch so fesselnd, knallbunt und spannend, dass man sich nicht entziehen kann. In einer großen »Hitchcock«-Sequenz wird im Operationssaal absolute Stille angeordnet, während die Mini-Crew am Trommelfell des Patienten vorbeischippert, um das Team nicht durch unbeabsichtigte Schallwellen zu töten. Und just in diesem Moment bewegt sich durch die Ungeschicklichkeit einer OP-Schwester unbemerkt eine Metallschere immer mehr in Richtung Tischrand, um dann scheppernd herunterzufallen. Genialer Suspense!

Weitere Highlights: Raquel Welch im Gummi-Anzug als zeitlos nette Augenweide, der ebenso ansehnliche Stephen Boyd als sympathischer Held, der skurrile Donald Pleasance als U-Boot-Führer, eine grandios gestaltete Titelsequenz (eine meiner allerliebsten überhaupt), sowie ein stimmungsvoller Soundtrack. »Die phantastische Reise« ist wunderbar unterhaltsamer Nonsens, den man schon wegen seiner völlig absurden Prämisse lieben muss.

»Die phantastische Reise« erhielt Oscars für Ausstattung Spezialeffekte und war so erfolgreich, dass Joe Dante 1987 mit »Die Reise ins Ich« eine (stark auf Komik setzende) Variation der Story verfilmte.

Fazit: Die bunte Vielfalt der Trickaufnahmen sowie die überzeugenden und beeindruckenden Aufnahmen vom Innern Benes machen den Film also auch heute noch sehenswert.