Was passiert, wenn's passiert ist (2012)

Rédigée par Kalla Malla le 26 septembre 2012

»Was passiert wenn’s passiert ist« folgt fünf Paaren auf dem Weg zur Elternschaft: Macho Ramsey (Dennis Quaid) versucht auch in fortgeschrittenem Alter seinem Sohn Gary (Ben Falcone) immer noch zu zeigen, wer Herr im Ring ist. Selbst beim Nachwuchs scheint er ihn schon wieder zu übertrumpfen: Denn während Garys Ehefrau Wendy (Elizabeth Banks) ihre Euphorie als Autorin von Baby-Büchern durch ihre eigene Schwangerschaft allmählich verliert, scheinen die Zwillinge im Bauch von Ramseys juveniler Frau Skyler (Brooklyn Decker) keine Spuren zu hinterlassen. Um mit seinem Vater, einem ehemaligen NASCAR-Rennfahrer mitzuhalten, hat der vormals etwas pummelige Gary am Abnehmprogramm von Fitness-Guru Jules (Cameron Diaz) teilgenommen. Die erwartet mit dem Startänzer Evan (Matthew Morrison) ein Baby, das ihre gemeinsame Promi-Karriere abzubremsen droht. Skylers Cousine Rosie (Anna Kendrick) betreibt einen Imbiss und gerät nach einem unverhofften One-Night-Stand mit ihrem eigentlich erbitterten Konkurrenten Marco (Chace Crawford) ebenfalls in gute Hoffnung. Wendys Photographin Holly (Jennifer Lopez) ist schon länger mit Alex (Rodrigo Santoro) verheiratet, doch bislang haben sie vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Deshalb will sie zwecks Adoption nach Afrika reisen, doch ihr Mann ist gar nicht so sicher, ob er überhaupt als Vater geeignet wäre. Also sucht er die Vätergruppe von Vic (Chris Rock) auf, um aus erster Hand zu erfahren, was so alles auf ihn zukommt...

Wenn sich ein Staraufgebot in einem US-Ensemble-Film dem Schwangerschafts-Countdown stellt, körperlich-emotionale Kollateralzustände variantenreich miteingeschlossen, geht's meistens turbulent zu. Regisseur Kirk Jones (»Eine zauberhafte Nanny«) nimmt sich Heidi Murkoffs amüsanten Bestseller »Ein Baby kommt« vor, beleuchtet augenzwinkernd die komisch-dramatischen Begleiterscheinungen nahenden Kindersegens, setzt dabei unverblümt auf frauenaffine Schlüsselreize und lässt das Pendel dabei zwischen geballter Situationskomik und totalem Gefühlstohuwabohu ausschlagen.

Bei der Inszenierung des Films wird allerdings deutlich, daß die Anteile von Comedy und Drama sich im Wesentlichen oft selbst im Wege stehen, sodass nichts von beidem wirklich zu punkten vermag. Auch das Timing im Wechsel von Ups and Downs im Leben der Mitwirkenden kann man nicht wirklich als gelungen bezeichnen, da die Geschichten an sich nicht gerade so wirken, als wären sie dem realen Leben entsprungen. Zu sehr war man hier offensichtlich darauf bedacht, den Filmkarren in die Feelgood-Movie-Einbahnstraße zu bugsieren - und dort blieb er dann stecken. Das artet schlußendlich öfters nichtgewollt in Klamauk aus.

Zu den darstellerischen Darbietungen ist zu sagen, daß Cameron Diaz als weiblicher Fitness-Guru sowie Dennis Quaid als cooler Senior mit knackigem weiblichem Anhang sicherlich zu denen gehören, die mit ihren Filmcharakteren noch am besten verschmelzen. Chris Rock und der Treff der jungen Väter bilden das komödiantische Gerüst des Streifens, und im Dramafach verdienen sich Anna Kendrick und Chace Crawford ein paar Lorbeeren. Die Performance der übrigen Darsteller erinnert an ein schnell fallendes Barometer und rangiert von noch erträglich bis völlig uninspiriert (Jennifer Lopez).

Fazit: Als muntere Sketchparade in Sitcom-Manier funktioniert diese Bestverfilmung eines Schwangerschaftsratgebers ganz gut. Das Problem ist eben nur: Viele Schwangerschaften sind gar nicht lustig. Und so sehnt man schließlich auch als Zuschauer den Moment herbei, wenn es endlich in den Kreißsaal geht...