Ein Duke kommt selten allein (2005)

Written by Kalla Malla on September 1, 2012

Die Cousins Luke (Johnny Knoxville) und Bo Duke (Seann William Scott) leben beide in dem gemütlichen Nest Hazzard County und sind die besten Freunde, auch wenn sie das nicht immer deutlich zeigen. Ebenso haben die Beiden grundverschiedene Lieblingsbeschäftigungen, denn während Luke nur an Frauen interessiert ist, hat Bo nur einen einzigen, feuchten Traum: Seinen orangenen Dodge Charger 500, den er liebevoll "General Lee" nennt. Mit dieser Karre machen die Cousins des öfteren Hazzard Country und die umliegende Umgebung unsicher, weshalb sie in der Gegend nicht von jedermann gern gesehen, und immer wieder in rasante Verfolgungsjagden verwickelt werden. Bo freut sich schon irsinnig auf den alljährlichen Höhepunkt, die Rallye rund um Hazzard County. Bevor er dort allerdings antreten kann, müssen zuerst andere Probleme aus der Welt geschafft werden: Der zwielichtige Boss Hog (Burt Reynolds) taucht wie aus dem Nichts auf und versucht sich mit fiesen Tricks das Grundstück der Dukes unter den Nagel zu reißen. Mit der erotisch-knisternden Unterstützung ihrer Cousine Daisy (Jessica Simpson) und der Hilfe ihres Onkel's (Jesse Willie Nelson) versuchen die Beiden, den Machenschaften Hog's auf die Schliche zu kommen und tappen dabei von einer explosiven Situation in die Nächste..

"Ein Duke kommt selten allein" ist eine kultige US-Serie, die von 1979 bis 1985 produziert wurde und großen Erfolg ernten konnte. Das Markenzeichen der Serie war der orangenfarbene Dodge Charger, in dem die beiden Dukes in jeder Folge durch Hazzard County heizten und oftmals in wilde Verfolgungsjagden verwickelt wurden. Außerdem wurde es zu einer Art Running Gag, dass "General Lee" meist noch einen großen Sprung hinlegen durfte. Die Serie zog allerlei Serien und TV-Spielfilme nach sich, bis sie nun 2005 endlich auf die große Leinwand gehievt wurde.

Da ich die originale Serie noch nie zu Gesicht bekommen habe, kann ich den neuen Film von Jay Chandrasekhar auch nicht direkt damit vergleichen, sondern nur das bewerten, was ich gesehen habe. Zu aller erst, und das war ja auch der Hauptgrund für meinen Kauf, fällt hier die überragende Besetzung auf. Johnny Knoxville, bekannt aus "Jackass" und Sean William Scott, Hauptattraktion unzähliger Teeniefilme, passen wie die Faust aufs Auge zu diesem Stoff und machen sich in den Titelrollen auch verdammt gut. Zwar fällt es schon dann und wann auf, dass Knoxville sein nur bedingt vorhandenes Schauspieltalent mit allerlei Jackass-Lachern und vielen Yee-Haa's wiedergutmachen will, doch das geht schon in Ordnung. Ebenso erfreulich ist die Darstellung Scott's, der mit einem Bart schon um einiges ernsthafter als in den drei "American Pie" Teilen wirkt. Ebenso in weiteren Rollen zu sehen sind Burt Reynolds und Jessica Simpson, die wohl mit ihrem heißen Auftreten ein erotisches Higlight darstellt. Zwar wird sie vom Drehbuch nicht großartig gefordert, doch sich anständig präsentieren kann sie wenigstens.

Betrachtet man also die Schauspieler, findet man keinen Grund zur Beschwerde, doch selbiges lässt sich leider nicht auch vom Drehbuch sagen. Sämtliche Charaktere kennt man noch aus der Serie, auch wenn mittlerweile natürlich die Darsteller gewechselt haben, und auch die Story hat man so schon ein paar Mal gehört. Die gesamte Erzählung ist nicht viel mehr als ein bloßer Aufhänger für möglichst viele Verfolgungsjagden, Sprünge und lauthals herausgeschrieene Yee-Haa's, so dass einem schnell klar wird, dass dieser Film hauptsächlich für Fans der Originalserie inszeniert wurde. Ich, der ich mit dieser noch nie etwas zu tun hatte, hatte zwar keine Probleme, mich in die Materie einzufinden, doch gewisse Fragen blieben leider unbeantwortet. Für ein bestmögliches Verständnis schadet es also sicherlich nicht, die Originalen "Dukes of Hazzard" zu kennen.

Obwohl die Handlung flach wie eine Flunder ist, schadet dies nicht, wenn man sich einfach zurücklehnt, und sich von den actionreichen Szenen zudröhnen lässt. Etwas anderes wird einem wohl auch nicht übrig bleiben, denn "Ein Duke kommt selten allein" zielt gänzlich auf die Unterhaltung eines actionverliebten Publikums ab. Wer hier Anspruch sucht, hat verloren, denn die Dialoge befinden sich auf tiefstem Niveau und auch der Storyverlauf ist nicht sonderlich dramatisch oder wendungsreich. Alles läuft quasi nur darauf hinaus, dass die beiden Dukes mal wieder mit ihrer Karre unterwegs sind und dabei irgendwie in eine wilde Verfolgungsjagd verwickelt werden. Ist dies mal nicht der Fall, versucht Regisseur Jay Chandrasekhar Humor in den Streifen zu bringen, was aber nicht bei allen Gags klappt.

"Ein Duke kommt selten allein" konnte für mich persönlich nicht ganz halten, was die beiden Hauptdarsteller Johnny Knoxville und Sean William Scott versprechen, weil der Film alles in allem etwas zu simpel konstruiert war. Es ist leichte Actionkost, die hier aufgeführt wird, dafür zelebriert sie Chandrasekhar aber in unglaublich teuer wirkenden Bildern, die man so nur aus Hollywood kennt. Ebenso sind die Autorennszenen super inszeniert, genau wie die zahlreichen Sprünge und Schußwechsel während den Fahrten. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Handlung hier ein minimalistischer Witz ist. Daraus hätte locker auch eine weitere 25 Minuten lange Episode für die alte Serie gedreht werden können.

Fazit: Wer sich für 103 Minuten einfach mal mit stumpfsinniger Auto-Action zudröhnen will oder wer an der alten Serie hängt, macht hier nicht viel falsch, doch alle anderen sollten sich im Klaren sein, was sie hier erwartet. Die Handlung ist quasi nicht vorhanden, die Dialoge niveaulos und die Gags nicht immer zündend. Dennoch, und das liegt zum größten Teil an den überragenden Hauptdarstellern, kann "Ein Duke kommt selten allein" über weite Strecken hinweg noch immer sehr gut unterhalten.