Butterfly Effect (2004)

Verfasst von Kalla Malla am 20. September 2015

Der Film erhält seinen Namen von der Chaos Theorie, die besagt dass der Flügelschlag eines Schmetterlings auf der anderen Seite der Welt einen Tornado auslösen kann. Diesem Chaos Prinzip bleibt der Film auch voll und ganz treu, indem er die schwerwiegenden Auswirkungen von Veränderungen in der Vergangenheit thematisiert:

Evan Treborn (Ashton Kutcher) hat mit seinen Freunden Tommy (William Lee Scott), Lenny (Elden Henson) und seiner großen Liebe Kayleigh (Amy Smart) als Kind einiges erlebt. Doch an vieles kann Evan sich nicht erinnern, da er des öfteren Blackouts hat. Seiner Mutter fallen immer mehr Parallelen zwischen ihm und seinen Vater auf, der jetzt in der Irrenanstalt sitzt. Als es die Kinder eines Tages mit ihren Späßchen zu weit treiben ziehen Evan und seine Mutter um. Evan verspricht Kayleigh, die von ihren Vater misshandelt wird, dass er wieder kommen wird.

Jahre später ist Evan längst auf dem College und ein Vorzugsschüler. Doch eines Tages als er in seinen alten Tagebücher liest entdeckt er das er durch seine Gedanken in die Vergangenheit reisen kann um die Dinge zu sehen die er damals auf Grund von Blackouts nicht sehen konnte. Er beschließt zur Kayleigh zu fahren um sie über ihre Vergangenheit auszufragen. Doch da diese ihre schreckliche Kindheit verdrängte, und jetzt wieder daran erinnert wurde bringt sie sich um. Evan gelingt es jedoch durch Veränderung in der Vergangenheit das Schicksal der beiden zu verändern. Doch da immer etwas schief geht wenn er dies tut wird er gezwungen es immer wieder zu versuchen bis er eine Möglichkeit findet das Leben für alle gut werden zu lassen...

Butterfly Effect hat mich wahnsinnig überrascht. Ashton Kutcher hatte bis jetzt ja noch keine Rolle in der er wirklich überzeugen konnte. Mit diesem Film ändert sich das. Er wird zwar nie ein zweiter Robert de Niro werden, jedoch war seine Leistung grundsolide und überzeugte wirklich sehr. Aber das beste an Butterfly Effect ist seine unglaubliche Vielfältigkeit. Man sieht sowohl Kinderszenen, in der die Jugend unseres Hauptdarsteller verarbeitet wird, als auch Gefängnisszenen und vieles mehr.

Die Idee mit der sich verändernden Zukunft lässt dem Regisseur die Möglichkeit über schier unendlich viele Szenarien einzubauen. Ashton Kutcher zeigt sich dabei als überraschend wandlungsfähig und kann den Film durch alle seine Episoden tragen. Dabei bleibt der Spannungsbogen des Films vom Anfang bis zum Ende gespannt, und der Film unterhält eigentlich über die volle Spieldauer.

Der größte Minuspunkt in Butterfly Effect ist wohl dass der Film keine wirkliche Aussage hat. Ok, spiel nicht mit der Vergangenheit mag zwar eine Message sein die der Film übermittelt, doch ist diese sowohl unnötig, als auch uninteressant. Der Film verlässt sich ganz auf seine zugegeben sehr interessante Geschichte und versucht dem Zuseher nichts darüber hinaus zu erzählen. Die Geschichte selbst wirkt zwar etwas an den Haaren herbeigezogen, ist aber dennoch spannend und interessant anzusehen.

Dabei wählte der Regisseur einen sehr linearen und strukturierten Stil, ohne die Möglichkeit zu nutzen Komplexität in die Angelegenheit zu bringen. Dies macht den Film zwar für die breite Masse interessanter, da es nicht wirklich viel Denkarbeit erfordert dem Film zu folgen, jedoch wäre etwas mehr Anspruch wünschenswert gewesen. Doch trotz mangelnder Aussagekraft und fehlendem Anspruch bleibt Butterfly Effect ein düstere Unterhaltungsfilm aller erster Klasse. Der Zuseher wird durch die sehr abwechslungsreichen Episoden immer wieder überrascht und von neuem fasziniert.

Fazit: Butterfly Effect ist sicher kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber er bietet spannende Unterhaltung mit viel Abwechslung. Lediglich etwas mehr Anspruch wäre wünschenswert gewesen, damit aus dem sehr guten Film ein Meisterwerk geworden wäre.