Alien (1979)

Written by Kalla Malla on August 31, 2012

Das Frachtraumschiff Nostromo ist auf dem Weg zurück zur Erde, als plötzlich der Bordcomputer "Mother" ein Hilfesignal von einem unbekannten Planeten empfängt und die komplette Manschaft aus dem Kälteschlaf weckt. Trotz einem unguten Gefühl von Seiten der Crew, entschließt man sich dazu, den Planeten anzufliegen. Kaum darauf gelandet, machen sich Kane (John Hurt), Lambert (Veronica Cartwright) und Dallas (Tom Skerritt) auf zu einem Erkundungsgang und finden dabei ein riesiges Raumschiff. Darin entdecken sie den toten Körper einer unbekannten Lebensform, sowie dutzende Eier. Beim genaueren Untersuchen von eben diesen, springt Kane plötzlich ein Parasit ins Gesicht, der sich dort festsetzt und Kane bewusstlos werden lässt. Lambert und Dallas bringen Kane zurück ins Schiff, ohne zu ahnen, dass sie damit das Schicksal der Crew besiegeln.. Bei einer Untersuchung des seltsamen Wesens und dem Versuch, es von Kanes' Gesicht zu entfernen, nimmt der Offizier Ash (Ian Holm) einen Einschnitt vor, doch anstatt Blut spritzt Säure aus der Kreatur, die in der Lage ist, sich durch mehrere Decks zu fressen. Zwar löst sich das seltsame Lebewesen kurz darauf von Kane, doch eine Verschnaufpause ist der Mannschaft nicht vergönnt. In Kane hat sich ein Wirt eingennistet, der kurze Zeit später aus ihm herausplatzt und die Flucht ergreift. Aus dem kleinen Parasit wird ein übergroßes Alien, das Jagd auf die Crew macht und diese schnell dezimiert...

"Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" hat mittlerweile zwar schon 27 Jahre auf dem Buckel, wird aber trotzdem noch immer mit ziemlicher Sicherheit dann genannt, wenn die großen Klassiker des Horrorkinos zur Sprache kommen. Ridley Scott hat hiermit einen Meilenstein und Klassiker zugleich geschaffen, der seinerzeit so erfolgreich war, dass er noch drei Fortsetzungen nach sich zog und Scott zugleich zu einem enormen Bekanntheitsschub verhalf. Vielleicht hat dies ja auch damit zu tun, dass sich der Regisseur an den richtigen Vorbildern orientierte? So sollen "Star Wars" und "2001: Odyssee im Weltraum" als Vorbilder nicht gänzlich unwichtig gewesen sein, was man aus heutiger Sicht betrachtet voll und ganz nachvollziehen kann, so verdienen nämlich alle drei die Bezeichnung "wegweisende Klassiker".

Obwohl ich im Voraus eine sehr gute Vorstellung davon hatte, was mich erwarten würde, war ich dann letztendlich doch noch überrascht, wie schlicht und ergreifend gut der Film einfach ist. Leider herrscht bei insbesondere älteren Filmen oftmals das Phänomen vor, dass man sie ohne jedwede Kritik in den Himmel lobt und dies einfach aus dem Grund, weil der entsprechende Film gemeinhin als Klassiker tituliert ist. Bei "Alien" muss dies allerdings nicht mit einem schlechten Gewissen vonstatten gehen, jeder Horrorfan wird auch heute noch seinen Spaß mit diesem Streifen haben, so viel steht fest.

Ridley Scott ist eine super Mischung aus beeindruckenden Science-Fiction Parts und düsteren Horrorelementen gelungen. Während der Anfang gigantisch und beinahe schon ruhig wirkt, wendet sich dies mit der Zeit immer mehr zu einem spannenden Kammerspiel, in dessen Verlauf ein Crewmitglied nach dem anderen dem erbarmungslosen Alien zum Opfer fällt. Anfangs lässt sich Ridley Scott noch Zeit, um seine Charaktere einzuführen, so dass in den ersten 20 Minuten fast nichts geschieht, ja, sie sogar nur mit sehr wenig Dialog auskommen. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist das bedrohliche Böse aber stets präsent, kündigt sich schleichend an, um dann um so brutaler zuzuschlagen. So zieht der Film die Spannungsschraube immer mehr an, schafft es, den schleppenden Anfang mit sehr viel klaustrophobischem Horror und einigen Schockeffekten wieder wett zu machen.

Diese konstante Abwechslung ist typisch für "Alien". Hier haben wir kein Dauerfeuerwerk an Action und Effekten, sondern vielmehr einen Film, der auf Atmosphäre und Stimmung aufbaut. Wo wir schon bei den Effekten sind, möchte ich sogleich auch näher auf diese eingehen und bemerken, dass man insbesondere die Goresequenzen kaum hätte besser inszenieren können. "Alien" musste seinerzeit mehrere Male rabiat an Gewalt erleichtert werden, ist aber auch in seiner jetzigen Fassung alles andere als harmlos. Insbesondere die Sequenz, in der das kleine Alien aus Kane's Brust herausplatzt und alle herumstehenden mit Blut und Eingeweiden bespritzt werden, ist legendär. Nicht nur, weil sie so unglaublich gut aussieht, sondern weil Scott dazu echtes Blut und echte Eingeweide verwendete, was er den Schauspielern zuvor nicht mitteilte. Der Schock, den die Akteure damals beim Dreh erlitten haben, als ihnen plötzlich Schweineinnereien um die Ohren flogen, steht ihnen wirklich ins Gesicht geschrieben.

Doch nicht nur blutig geht es hier zur Sache, auch das Alien ist ein Meisterwerk der Tricktechnik. Selten zuvor habe ich ein grausameres und zugleich ekelerregenderes Filmmonster als diese schwarze Killermaschine gesehen. Obwohl das Alien von einem Schauspieler namens Bolaji Badejo dargestellt wurde, der für die nötigen Grundbewegungen sorgte, hat das Monster nichts menschliches an sich und wirkt übermächtig, absolut tödlich.

Sigourney Weaver wurde durch ihr Schauspieldebut in "Alien" sozusagen über Nacht zum Star und war auch noch in den drei Fortsetzungen zu sehen, was einen nicht wundern sollte. Die Dame weiß, wie man eine toughe und coole Einzelkämpferin selbstbewusst darstellt, auch wenn dieses Element im ersten Teil noch nicht ganz so stark ausgeprägt war. Neben Weaver sticht meines Erachtens nach keiner der Schauspieler durch überragende Glanzleistungen hervor, doch dies ist nicht im negativen Sinne gemeint, da jeder genrebedingt sein bestes gibt.

Fazit: "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" wird jedem Horrorfan und Filmliebhaber im Allgemeinen bestimmt zusagen. Ridley Scott schuf einen sehr düsteren, klaustrophobischen und beklemmenden Weltraumschocker, der durch seinen akuten Wechsel zwischen ruhigen und temporeichen Passagen niemals langweilig wird. DER Horrorfilmklassiker schlechthin ist "Alien" nicht, doch wer sich ernsthaft für das Genre interessiert, der muss den Streifen sehen, mit dem 1979 ein Kult begann, der noch bis heute andauert. Großes Schauerkino, leider mit einigen schleppenden Passagen, doch letztendlich definitiv ein Must See.