Hundstage (1975)

Verfasst von Kalla Malla am 20. September 2015

Drei Freunde überfallen eine Bank. Doch schon zu Beginn verschwindet einer von ihnen da er Angst hat. Übrig bleiben nur noch Sonny (Al Pacino) und Sal (John Cazale). Von nun an geht alles schief. Nicht nur dass kaum Geld im Tresor ist, auch die Polizei hat die Bank schon umzingelt. Sonny und Sal sind nun mit den Geiseln eingeschlossen und müssen überlegen wie es weitergeht. Sonny beginnt die Verhandlungen und wird durch seine sympathische Art der Liebling des Publikums und der Medien...

Sidney Lumet und Al Pacino arbeiteten nach dem erfolgreichen »Serpico« also wieder gemeinsam und hofften auf einen ähnlichen Erfolg. »Hundstage« etablierte sich großartig und die wahre Begebenheit rund um einen missglückten Banküberfall fand sowohl beim Publikum, als auch bei den Kritikern großen Anklang. Dies liegt vor allem an dem wirklich großartigen Drehbuch, der ausgezeichneten Regie und den fabelhaften Darstellern. Vor allem Al Pacino zeigt aufs neue sein großartiges Talent.

John Cazale spielt zwar auch grundsolide, bleibt aber neben Al Pacino leider vollkommen blass.

Die Atmosphäre des Films ist wirklich ausgesprochen dicht und man fiebert von Anfang an mit den Bankräubern mit. Dabei ist der Film keine Sekunde lang langweilig und weiß über die volle Spieldauer zu gefallen. »Hundstage« spielt eigentlich nur an einen Schauplatz, wirkt aber dennoch nie zu monoton. Zwar ist die Eintönigkeit des Schauplatzes nicht so extrem wie etwa in Nicht Auflegen, aber dennoch bleibt der Film sehr überschaulich.

Anders als in anderen Filmen zeigt »Hundstage« nicht den Bankraub aus der Sicht der Polizisten. Es wird auch nicht wie in vielen Filmen der Bankraub als kleiner Teil des Geschehens betrachtetet. »Hundstage« ist viel mehr die komplexe psychologische Analyse dieses Verbrechen und beschäftigt sich quasi den ganzen Film über damit.

»Hundstage« ist ein besonderer Film, den man sich unbedingt ansehen sollte. Vor allem ist alles wirklich passiert: Am 22. August überfiel John Woijtowicz mit zwei Freunden eine Bank in Brooklyn. Die Rechte an seiner Geschichte verkaufte er für 7500 Dollar an die Produzenten des Films. Herausgekommen ist ein wunderbares Drama das fesselnde, spannend und teilgreifend zu gleich ist.

Filmgeschichte wird »Hundstage« trotzdem nicht schreiben. Es ist zwar ein wunderbarer Film, der aber etwas an Anspruch und Aussagekraft vermissen lässt.

Fazit: »Hundstage« ist ein fabelhaft gespieltes und tiefgehendes Drama, das trotz des unkonventionellen Szenarios voll und ganz überzeugt.